Neue Studie zu den Auswirkungen der Corona Pandemie auf die Erwachsenenbildung

Im Herbst letzten Jahres wurde vom Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung an der Universität Klagenfurt und dem Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung (öibf) mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung eine Online-Umfrage im Feld der Erwachsenen- und Weiterbildung durchgeführt. Dabei wurden die „Auswirkungen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Bezug auf die Professionalisierung der Erwachsenenbildung/Weiterbildung, institutionelle Initiativen und Innovationen im Zusammenhang mit digitalen Transformationsprozessen“ untersucht.

Die Ergebnisse der gesamten Umfrage sind hier nachzulesen.

Im Bereich Professionalisierung und Digitalisierung hier die wichtigsten Ergebnisse kurz zusammengefasst:

  • Digitale Maßnahmen wurden vor der Corona Pandemie nur bei einzelnen spezifischen Angeboten oder gar nicht genutzt.
  • Als Gründe dafür wurde unzureichende technische Ausstattung, sowie unzureichende Medienkompetenz bei den Zielgruppen genannt.
  • Ein Viertel der Befragten sieht in der Umstellung auf Online Angebote Effekte auf die Teilnahme neuer oder anderer Personen.
  • Als mögliche Gründe dafür wird ortsungebundenheit, größere Flexibilität und erhöhte zeitliche Flexibilität genannt.
  • Folgende digitale Kanäle wurden während des Lockdowns verstärkt eingesetzt: Videokonferenztechnologien, Webinare, interaktive Lehr-Lernplattformen, Erklärvideos
  • Zur Kommunikation mit den Teilnehmenden setzten Organisator*innen und Praktiker*innen vermehrt auf Telefon- und Mailkontakt, sowie einer verstärkten Nutzung von Social Media.
  • Investitionen wurden vor allem im Bereich der Ausstattung (Hard- und Software), sowie in die Weiterentwicklung der Medienkomptentz der Mitarbeiter*innen getätigt.
  • Der Bedarf nach strategischen Kooperationen im Bereich Digitalisierung spielt keine große Rolle.
  • 96,7% der befragten Organisator*innen und Praktiker*innen planen auch zukünftig – unabhängig von Maßnahmen bezüglich der Pandiemie – digitale Medien vermehrt bei der Umsetzung des Angebotes einzustetzen.
  • Dies vor allem in folgenden Bereichen: Wissensvermittlung, Kommunikation mit den Teilnehmenden, Informationsübermittlung, Lernbegleitung, interne Kommunikation im Team
  • Ausschlaggebend für den weiteren Einsatz digitaler Lehr- Lernmethoden ist für die Praktiker*innen vor allem die eigene technische Ausstattung und die der Teilnehmenden, sowie deren technischer Support.
  • Von Seiten der Organisator*innen wird der Bedarf an Weiterbildungsprogrammen für fixe und freie Mitarbeiter*innen hervorgehoben, sowie die Tatsache, dass Medienkompetenz zum Anforderungsprofil von Kursleiter*innen, Lehrenden und Trainer*innen werden muss.
  • Der Bedarf an didaktischer Weiterentwicklung und Professionalisierung des digitalen Erwachsenenbildungsangebots wird von den Praktiker*innen und Expert*innen als sehr hoch und hoch eingestuft, von den Organisationsverantwortlichen als kaum oder nicht gegeben.
  • Der Bedarf an Qualitätskritereien für Online Angebote besteht.

[vgl. Gugitscher, Karin, Schlögl, Peter, Kandutsch, Florian, & Schäfer Sarah. (2020). Existenzsicherung, Professionalisierung, Innovation und Digitalisierung in der Österreichischen Erwachsenenbildung im Kontext der Covid-19-Pandemie. Bericht zu einer explorativen Umfrage im Herbst 2020. Projektbericht Österreichisches Instituts für Berufsbildungsforschung (öibf) und der Universität Klagenfurt. Wien: öibf.]

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