Brief an mein zukünftiges Ich

Manche tun es zu Silvester, andere verwenden es als Transfer-Methode in Workshops und Seminaren: Ein paar Zeilen an sich selbst in der Zukunft zu verfassen.

Federkiel und Tinte

Digitales Zukunfts-Service

Während man analoge Briefe bei Freunden hinterlegen muss, die ihn zum vereinbarten Zeitpunkt zur Post bringen, kann man Mails einfach zum Wunschzeitpunkt abschicken. Im Web finden sich mehrere kostenlose Anbieter dieses Service, etwa das deutschsprachige www.zukunftsmail.com (100 Jahre) oder das englischsprachige www.futureme.org (50 Jahre). (In Klammern jeweils, wie lange man die Mail vordatieren kann.)

Alternativ ist es natürlich möglich, eine Kalendererinnerung zu setzen – aber reizvoller ist doch die überraschende Mail.

Seminarmethode

Didaktisch lässt sich der Brief in die Zukunft als Brücke in den Alltag einsetzen. Der/die Referent/in kann mit Fragen unterstützen: „Was nehme ich von heute mit?“ Wie setze ich das konkret um?“ „Was ist der erste Schritt?“ Die Teilnehmenden können sich auch selbst noch einmal die drei wichtigsten Punkte dem Workshop erzählen, oder ihr zukünftiges Ich fragen, was es bereits umgesetzt hat. Je nach Formulierung ist dann der Zeitpunkt zu wählen, an dem die Mail versendet werden soll.

Das Risiko, dass die Mail im Spamordner verschwindet, oder dass die Anbieter-Website (oder das gesamte Internet?) nicht mehr existiert, steigt natürlich mit der gewählten zeitlichen Distanz. Wer sichergehen will, schickt sich eben mehrere Erinnerungen. Und lässt sich dann überraschen!

Experiment Zukunftswebsite

Erwähnenswert ist noch die Zukunftswebsite. Dort kann jede/r anonym eine Notiz eintragen. Exakt ein Jahr später werden die Notizen dann veröffentlicht. Die Zukunftswebsite ist ein Web-Experiment von Nele Hirsch aus dem eBildungslabor. Da sie erst seit Neujahr 2023 online ist, gibt es aktuell noch keinen Lesestoff dort.

Was hättest du vor zehn Jahren an dein heutiges Ich geschrieben?

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